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Rad-Tour von St.Gallen nach Baden bei Wien – 02. – 10. Sep. 2024

 

Mein Freund Emilio lebt in der Schweiz, er wohnt in St.Gallen.

Eines Tages hat er sich entschlossen, die Strecke St.Gallen nach Baden bei Wien in 9 Etappen mit dem Fahrrad zu bewältigen.

 

Die einzelnen Etappen:

02.Sep – St.Gallen (CH) nach Leutkirch im Allgäu (D)                   83,8 km

03.Sep – Leutkirch (D) – Landsberg am Lech (D)                           90,0 km

04.Sep – Landsberg (D) – Erding (D)                                                90,0 km

05.Sep – Erding (D) – Exing (D)                                                         88,2 km

06.Sep – Exing (D) – Vichtenstein (A)                                               79,3 km

07.Sep – Vichtenstein (A) – Ennsdorf (A)                                       102,0 km

08.Sep – Ennsdorf (A) – Melk an der Donau (A)                             88,0 km

09.Sep – Melk an der Donau (A – Altenberg bei Tulln (A)            93,5 km

10.Sep – Altenberg (A) – Baden bei Wien (A)                                 67,0 km

                                                                                    Gesamt:          781,8 km

 

 

Ich bin dann am Sonntag, den 08.September mit der ÖBB von Baden bei Wien samt Fahrrad nach Linz gefahren,

Abfahrt um 05:12 Uhr in Baden bei Wien,

Ankunft um 06:43 Uhr in Linz am Hauptbahnhof.

 

Anschließend bin ich über die Bundesstraße 1 Richtung Asten und Enns nach Ennsdorf gefahren.

In Ennsdorf habe ich meinen Freund Emilio getroffen.

 

Beim gemeinsamen Frühstück haben wir dann unsere – ab jetzt gemeinsame - Rad-Tour besprochen.

 

Abfahrt Richtung Melk an der Donau, ca. 9:00 Uhr.

Eine Flachetappe, bis auf die Hitze (über 30°C) nicht sehr schwierig.

 

       Die 2 Buben - Walter und Emilio                             Die Altstadt mit dem Stift Melk

 

Für die Nacht ist ein Wetterumschwung angesagt, viel Regen, starker Wind und maximal 15°C.

Wer den Himmel am Abend anschaut, kann es nicht glauben, dass sich das Wetter über Nacht so ändern soll.

Schon in der Nacht hat es begonnen zu regnen, begleitet mit heftigem Wind aus Nord bis Nordwest.

 

Nach dem Frühstück sind wir dann trotzdem weitergefahren.

Die ganze Strecke hat es abwechselnd leicht bis stark geregnet.

 

Wir waren keine 11km unterwegs, da sind wir an eine Straßensperre gekommen, Aggsbach-Dorf.

50 Meter vor uns sah man eine Mure, die die Bundesstraße 33 blockiert hat.

 

1.Option:

Bis Melk zurückfahren und auf der anderen Wachau-Seite weiterfahren.

 

2.Option:

Mit dem Schiff fahren.

 

3.Option:

Ausweichen über den Dunkelsteiner Wald.

 

Option 1 haben wir gleich einmal ausgeschlossen.

 

Option 2 mit dem Schiff fahren, war nicht möglich, da die Überfahrt auf die linke Donauseite eingestellt worden ist.

 

Daher blieb nur mehr Option 3, die Umleitung über den Dunkelsteiner Wald.

 

Bei der Straßensperre war noch eine Aufschrift mit folgender Bemerkung:

Umfahrung über den Dunkelsteiner Wald, es ist eine anspruchsvolle Strecke mit ungefähr 400 Höhenmetern.

 

„Vamos, vamos, schlafen könnt‘ ihr zu Hause!“

So sind wir in die Umfahrung gestartet, 3 E-Biker und 1 Muskelfahrer.

Die zwei Amerikanerinnen waren froh, dass wir ihnen den Weg gezeigt hatten.

Ich kannte den Dunkelsteiner Wald vom Halb-Triathlon in St.Pölten.

… Es geht nach oben, die Steigung wird immer mehr und dann kommt auch noch das Ego dazu, das dir sagt: „Da sind 3-E-Bike-Fahrer, jetzt darfst du dir keine Blöße geben, aufi, aufi !!!“

 

Und last but not least: „Wenn es bei einer Straße nach oben geht, geht es auch irgendwann wieder nach unten.“

Natürlich war der Berg eine Herausforderung, aber es hat Spaß gemacht, und als wir nach der Umfahrung wieder bei der Donau gelandet sind, ging es weiter über Mautern an der Donau nach Altenberg.

Bei einer kurzen Rast in Mautern sind wir zum Zweiten Mal einem Engländer begegnet, der knapp nach uns den Berg überquert hat. Mit seinem Rad inklusive Zelt ist er in London gestartet, sein Ziel ist Athen.

 

Die Wachau liegt hinter uns, wir fahren auf dem rechten Donauufer Richtung Osten, unser ständiger Begleiter, der Regen.

Wir gleiten bei ca. 15°C am AKW Zwentendorf vorbei, Tulln ist auch schon sehr nahe.

Obwohl das heutige Ziel Altenberg (bei St. Andrä-Wördern) immer näherkommt, wird mein rechter Daumen durch die Nässe immer gefühlloser.

Zum Glück muss ich jetzt im Flachen nicht mehr so viel schalten, und so erreichen wir unsere Unterkunft in Altenberg.

 

Endlich, das Rad wird verstaut und abgesperrt!

 

Der Dame an der Bar erkläre ich, dass wir über booking.com schon reserviert und bezahlt hätten. Sie möge mir bitte den Schlüssel geben, damit ich meine nassen Klamotten ausziehen und mich duschen gehen kann.

NEIN, zuerst muss ich diesen dämlichen Unterkunftszettel ausfüllen, die Bar ist nass, der Zettel ist nass, ich habe fast kein Gefühl zum Schreiben.

Nach ein paar Minuten ist der Zettel ausgefüllt, die Besitzerin ist glücklich und ich bekomme endlich den Zimmerschlüssel.

 

Zimmer aufsperren, Heizkörper aufdrehen, das nasse Gewand ausziehen und mindestens 20 Minuten heiß duschen.

Was für eine Wohltat, das Gefühl in meinen Fingern ist wieder da, die Energie kommt zurück.

Nach dem Duschen sind wir Essen gegangen, also Freude im Inneren, als auch im Außen.

Als wir dann nach dem Abendessen das Zimmer betraten, hatte es gefühlte 33°C und eine Feuchtigkeit, wie am Äquator.

 

Die Nacht liegt hinter uns, mein Gewand ist trocken, auf zum Frühstück.

Es ist ein Tag ohne Regen, die Sonne scheint wieder, ab und zu ziehen ein paar Wolken vorüber.

 

Wir verlassen unsere Unterkunft in Altenberg und fahren durch St. Andrä-Wördern wieder zur Donau nach Höflein und Tuttendörfl, rechts vor uns kommt Klosterneuburg, in ein paar Minuten erreichen wir Wien.

 

Es ist der 10.September, in der Kuchelau besuchen wir noch einen Freund, der genau heute seinen 80.Geburtstag feiert.

Er wollte uns auf ein Glas Sekt einladen, aber der Tag war noch zu früh für Alkohol, und so sind wir nach einem kurzen Gespräch weitergefahren.

 

Nächstes Ziel ist die Brigittenauer Brücke und so fahren wir vom rechten Donauufer hinüber zum linken Donauufer bis zur Reichsbrücke.

 

                          Brigittenauer Brücke                                          Donauturm         Millenniumtower, Kahlenberg und Leopoldsberg            Vorgartenmarkt

 

Mit der Reichsbrücke geht es noch einmal über die Donau zum Mexiko Platz.

Am Vorgartenmarkt gibt es eine kleine Stärkung, und anschließend schlängeln wir uns über den Praterstern, Urania, Schwarzenberg Platz, Hauptbahnhof Richtung Süden nach Vösendorf, Shopping City Süd (SCS) zum Wr. Neustädter Kanal nach Baden.

GESCHAFFT !!!

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Theo Battaglin (Mittwoch, 09 Oktober 2024 21:01)

    Momoll, Chapeau oder eben, Hut ab! Das sag ich nicht so leicht, doch hier, hier haben es die zwei Buben verdient. Und dabei sauber geblieben, das können nicht viele von sich sagen, die Zwei schon. Wohl war der eine Radler vorher noch in Spanien. Ob gewisse Verbindungen mit Dr. Fuentes bestanden haben, entzieht sich meinen Kenntnissen.

  • #2

    Wolfgang Geizenauer (Samstag, 12 Oktober 2024 18:44)

    ja, das ist wirklich eine super Leistung, denn du bist ja auch keine 30 mehr. Ich tu mir das nicht mehr an. Bei Dauerregen würde ich auf jeden Fall abbrechen. Früher sagte man: Am Berg schlägt das Wetter schnell um, jetzt mit dem Klimawandel trifft es auch das Flachland. Bei der Hitze bin ich gelaufen immer nur zeitig so spätestens von 8 bis 9 Uhr, wo man noch einen Schatten finden konnte. Beim Radfahren, soweit man keine Bergstrecke hat, ist es ein wenig besser, aber ab mittags hat man es vergessen können. Laufwettkämpfe von Juni bis September auch keine gemacht, da kein Veranstalter sich nach den zu erwartenden Bedingungen orientiert und meine Gesundheit ist mir wichtiger.