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Bärlauch

Bei uns in der Gegend um Baden bei Wien/Niederösterreich sind die Auwälder im Frühjahr übervoll mit Bärlauch, und ich könnte jeden Tag frische Blätter pflücken gehen. Die Bärlauch-Saison beginnt schon im Februar und dauert bis Ende Mai. Solange die Bäume und Sträucher noch nicht belaubt sind, nur ihre kahlen Äste schützende Hecken bilden, bekommt der Bärlauch viel Sonnenlicht, ist saftig grün und reich an gesunden Inhaltsstoffen.

 

Wolf-Dieter Storl erklärt, warum der Bärlauch so heißt: wenn die Bären nach dem Winterschlaf erwachen haben sie Riesendurst, sie suchen sich abführende Kräuter und dann frisches Grün, auch den Bärlauch, der setzt die Drüsen in Gang und weckt die Lebenskräfte.

 

Im April beginnt der Bärlauch bereits zu blühen. Die wunderschönen weißen sternförmigen Blütendolden schmecken ebenfalls nach Knoblauch und ich nehme sie gerne als Dekoration für Salate. Die Blätter pflücke ich nur, wenn ich kleine frisch nachgewachsene finde, die ausgewachsenen Blätter sind zu faserig.

 

Der Bärlauch wird auch Waldknoblauch genannt, ist eine starke Heilpflanze und bewirkt allerlei Gutes in unserem Körper:

 

Atemwege, Leber-Galle, Magen-Darm-Verdauung, Vitamin C und Blutdruck. Die enthaltenen Schwefelverbindungen wirken entzündungshemmend, antibakteriell, blutreinigend und entgiftend. Genau das Richtige nach dem Winter!

 

Die achtsam frisch gepflückten Bärlauchblätter (ich pflücke jedes Blatt einzeln) schneide ich zuhause in Streifen und verwende sie als Pesto für Nudeln, als Gemüse zu Reis (mit frisch geriebener Muskatnuss), für Suppe (da vermuse ich alles) oder Kräuterbutter. Natürlich mache ich auch Kräutersalz damit.

 

Zum Haltbarmachen

Knospen lege ich in Olivenöl ein, ich erhitze das Olivenöl sanft und brutzle die Knospen kurz bei so wenig Hitze wie möglich.

Bärlauchblätter schneide ich mit einem scharfen Messer ganz klein und fein. Mit Olivenöl und etwas gutem Salz vermischt fülle ich sie in kleine Plastikdosen und friere diese ein. So habe ich über den Winter immer ein bisschen würzige Kräuterpasta für Kartoffeln, Gemüse, Suppe, Salate.

Auch Bärlauchstrudel mit Feta schmeckt sehr lecker. Mein Rezept dazu findest du --> hier.

 

 

Viele wertvolle Infos zu Bärlauch gibt es -> hier.


Verwechslungsgefahren

Maiglöckchen haben fast immer zwei Blätter, an einem Stängel, wachsen grundsätzlich in etwas höher gelegener Region als Bärlauch (in niederern Auwäldern) und zeitlich später. Doch auch bei uns im Bezirk Baden/Niederösterreich gibt es Zeiten und Orte, wo sie direkt nebeneinander wachsen, dann blüht allerdings der Bärlauch schon.  Die Blätter und Stängel der Maiglöckchen sind viel härter als die des Bärlauchs und glänzen auch auf der Blattrückseite.                                                        

 

Herbstzeitlose haben zwar auffallende Blüten, diese aber erst im Spätsommer, die Blätter wachsen schon im Frühjahr und wie man auf dem Foto sieht, wachsen immer mehrere Blätter aus einer Blattrosette. Sie sind wirklich tödlich giftig.

 

Manche meinen man könnte den Bärlauch mit den Blättern des giftigen Aronstabs verwechseln, sie sehen zwar ganz anders aus, gesellen sich aber gerne auf den gleichen Plätzen wie Bärlauch. Wenn man unachtsam büschelweise lieblos ausreißt könnte das schon passieren. Hier auf den Fotos seht ihr, dass die Blätter viel dunkler, fester, anders geformt und größer sind. 

 

Das Salmonssiegel oder Duftweißwurz gehört zu den Spargelgewächsen. Hier scheiden sich die Geister, die einen essen die jungen Sprossenroh oder gekocht, die anderen befinden es für giftig. Nach der Blüte entwickeln sich die dunkelblauen Beeren, die auf jeden Fall leicht giftig sind und angeblich widerlich süß schmecken. Ich habe beides noch nicht probiert.

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